"Ich habe das Heil gesehen" - Weihnachtsgruß des Präses

Ich habe das Heil gesehen

Liebe Bundesgemeinschaft, liebe Freunde,

 wir blicken mit Dank auf das Jahr, das der Herr uns geschenkt hat zurück und schauen voller Hoffnung auf das Jahr, welches vor uns liegt.

Es kann vorkommen, dass man lange auf den einen Moment wartet - sogar ein Leben lang -, in dem eine Sehnsucht oder ein Wunsch endlich erfüllt wird. Manchmal warten wir auf diesen Augenblick, wo sich Himmel und Erde zu berühren scheinen, wo sich der sehnlichste Wunsch erfüllt.

Ähnlich erging es Simeon, der in Jerusalem lange auf die Ankunft des Messias wartete:

Vom Geist geleitet, war er an jenem Tag in den Tempel gekommen. Als nun Jesu Eltern das Kind hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, 28 nahm Simeon das Kind in seine Arme, pries Gott und sagte: 29 »Herr, nun kann dein Diener in Frieden sterben, denn du hast deine Zusage erfüllt. 30 Mit eigenen Augen habe ich das Heil gesehen, 31 das du für alle Völker bereitet hast – 32 ein Licht, das die Nationen erleuchtet, und der Ruhm deines Volkes Israel.«

Lukas 2, 27- 32

 

Der Erhörte

Ihm wurde nun etwas zuteil, worauf er zwar gehofft hat, aber was er zugleich nur als Geschenk empfangen konnte. Er war zwar schon alt geworden, aber im Geiste blieb er wach und lies sich vom Geist des Herrn leiten.

Der Geist Gottes hatte Simeon in den Tempel geführt – zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Simeon war nicht irgendein alter und frommer Mann. Simeon galt als gerecht und gottesfürchtig und das Reden des Heiligen Geistes war Teil seines Lebens (V.25). Nun hörte er durch den Geist eine sehr konkrete Anweisung von Gott und er tat, was der Geist ihm sagte. Sein Verhalten klingt schlicht, aber es war zu seiner Zeit nicht „gewöhnlich“ und das ist es auch heute nicht.

Die Botschaft, die Simeon uns gibt liegt bereits in seinem Namen verborgen: Er ist „der Erhörte“. In dieser Begegnung mit Jesus erblickt Simeon das „Licht der Welt“ und sein Warten findet ein Ende. Etwas Größeres konnte er persönlich vom Leben nicht mehr erwarten und so war er nun in der Lage „in Frieden zu sterben“.

 

Uns ein Vorbild

So wünsche ich uns allen, dass wir uns vom Geist des Herrn leiten lassen. Wir sind Menschen wie Simeon, die geführt vom Heiligen Geist sprechen und handeln. Menschen, die im ganz normalen Geschehen etwas sehen können.

Simeon soll uns als Vorbild in der kommenden Zeit und im neuen Jahr begleiten. Es gibt Hoffnungen und Träume, die sich nicht erfüllt haben. Insofern uns Gott die Zusage gegeben hat werden wir auch irgendwann „Erhörte“ sein. Aber es gibt auch Erwartungen, die wir hinter uns lassen müssen und Dinge, die wir loslassen müssen, wenn der Heilige Geist uns diese nicht zusagt.

Mit Simeon zusammen können wir aber sagen „ich habe das Heil gesehen, das du für alle Völker bereitet hast“, denn auch wir haben das Heil Gottes gehört und gesehen.

Ich wünsche euch, euren Familien, Freunden und Gemeinden ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein hoffungsvolles Jahr 2019.

Euer Bruder und Präses

Johannes Justus

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