ONLINE-Bundeskonferen: Vier Impulse aus der Gemeindepraxis (T2)

Der zweite Nachmittag der BFP-ONLINE-Konferenz bringt zunächst Nicole und Markus Oppermann, Pastoren im Gospel-House in Baden-Baden auf das Sofa der Bühne in Hannover. Sie geben einen sehr persönlich gehaltenen Bericht über ihren Dienst in der Corona-Krise.

„Wir waren in das Gebäude eingezogen, jede Woche haben sich Menschen bekehrt“, berichtet Markus offenherzig. „Dieser ‚Erfolg‘ hat mir gefehlt. Da wurden wir aus allem rausgenommen. Eine wichtige Sache in allem bleibt zu wissen, dass wir Kinder Gottes sind.“ Trotz bester Bemühungen seien die Mitarbeiter ausgefallen: „Von unseren fünf Bistroteams war keines mehr am Start. Musiker sind weggebrochen. Das hat uns müde gemacht.“

Und beim Neustart?

Am 10.05. habe man wieder angefangen. „Ein großer Teil der Gemeinde war nicht vor Ort.“ Auf der Leinwand erscheint ein Bild, wie viele es derzeit aus ihren eigenen Räumen kennen: Der Saal, in dem sich sonst 800 und mehr Leute drängen, ist von wenigen Leuten auf wenigen Stühlen besetzt, von denen noch etliche leer sind. „Das macht etwas mit dir! Wir haben uns Zeit genommen für die unterschiedlichen Positionen. Hinhören, was die Leute bewegt,“ berichtet das Pastorenehepaar.

Markus ist überzeugt, dass die Kirchen enormes Wachstum erleben und stark aus der Krise hervorgehen werden. „Haltet euch an die Regeln, aber macht sie nicht enger, als sie sind. Nutzt die Möglichkeiten euch zu treffen. Kommt in Bewegung, auch wenn es euch viel Kraft kostet. Das Investment wird sich lohnen.“

Kirche in der Hostentasche

Markus Bürger ist Pastor der Urban Life Church in Ludwigsburg bei Stuttgart. Er spricht im zweiten Teil anschaulich über das Tempo der Digitalisierung. Was früher der „liebe Gott“ war, ist heute für viele „Google“. Was nicht ins Smartphone passt, überlebt nicht, ist er überzeugt.

Jesus hätte, würde er heute leben, auf jeden Fall ein Smartphone besessen, würde Spotify, Instagram und Facebook nutzen. „Wir haben so unglaubliche Möglichkeiten für die Verbreitung des Evangeliums in diesen digitalen Zeiten. Und das Smartphone hat das noch genialer gemacht: So kommt die gute Nachricht direkt in die Hosentasche“, führt der junge Pastor weiter aus.

Digitale Kommunikation brauche eine Strategie. „Das ist Chefsache in einer Gemeinde“, ist er überzeugt. Nicht alles, was vor Ort funktioniert, würde auch online funktionieren. Sie haben sich entschieden, beispielsweise nur einen Song vor der Predigt und einen nach der Predigt zu haben. „Bitte macht keine langatmigen Gottesdienste!“

Was nicht funktioniert hat

„Wir haben versucht, Vision nights online zu machen, das funktioniert nicht wirklich! Digitale Formate haben eben ihre Grenzen.“ Und trotzdem ist er von den Chancen der digitalen Kirche überzeugt: „Wir erreichen auf diesem Weg wirklich neue Leute. Ein Drittel der Leute, die wir in der letzten Zeit getauft haben, sind durch unsere Online-Angebote dazu gekommen“, berichtet er ermutigend.

Beide Inputs sind nach wie vor auf dem BFP-YouTube-Kanal verfügbar. youtube.bfp.de. (up)

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