Präses Justus: "Gott interessiert sich für das, was auf der Erde geschieht"

Erzhausen (da) - Mit einem Wort der Ermutigung hat sich der Präses des BFP, Johannes Justus, an die BFP-Mitgliedsgemeinde gewandt. Ergänzend dazu hat er auch einen Beitrag auf YouTube veröffentlicht. Für ihn ist klar, dass wir in dieser Situation nicht verstummen (müssen), sondern unsere Stimme erheben dürfen - in dem Wissen, dass wir gehört werden. Wenn wir unsere Gebete an den lebendigen Gott richten, dürfen wir zuversichtlich sein, dass er uns hört und auch erhört.

Im Folgenden das Schreiben unseres Präses:

Liebe Bundesgemeinschaft,

gerade wird mir bewusst, dass der Briefanfang "wir leben in sehr herausfordernden Zeiten" schon fast zu einem Standardsatz für die Eröffnung einer Ansprache bzw. einer schriftlichen Konversation geworden ist. Das stimmt. Es finden immer wieder Ereignisse statt, die die Gläubigen dazu bewegen, zu reagieren. - So auch ganz aktuell. Es ist richtig und gut, sich vor dem, was geschieht, nicht zu verstecken, sondern seine Stimme zu erheben. In diesem Zusammenhang beschäftigen mich folgende Gedanken besonders:

Unsere Stimme wird gehört

Wenn wir unsere Stimmen erheben, tun wir das nicht lediglich deshalb, um einfach laut zu sein. Ich gehe davon aus, dass wir eine Reaktion erwarten. Für mich persönlich bedeutet es, dass ich mich deshalb frage, an wen ich mich wende, bzw. wer der Adressat der Erhörung meiner Stimme ist. Ich kann mich an die Öffentlichkeit wenden, an die Gesellschaft um mich herum, an die Regierung und andere Verantwortungsträger. Das ist korrekt. Als Gläubige wissen wir, dass es da noch eine Adresse gibt, bei der das Erheben unserer Stimme sicherlich guten Widerhall findet: Unser Schöpfer Gott, der Himmel und Erde gemacht hat (Psalm 121,1-2).

Beide Stoßrichtungen sind wichtig und gehören zu einem Leben als Christ dazu. Sie dürfen auf keinen Fall gegeneinander ausgespielt werden. Es gehört dazu, dass wir uns mit den für uns und unsere Gesellschaft wichtigen Anliegen an unseren Herrn wenden. Ebenfalls gehört es zu unserem Leben, unsere Überzeugungen nicht für uns zu behalten, sondern öffentlich zu machen. Dabei ist klar, dass unser Schöpfer Herr gut und gerne eine für den ein oder anderen misslungen erscheinende, emotionale, verbitterte oder auch anklagende Äußerung verzeiht und vergisst. Die Öffentlichkeit jedoch vergisst nicht und verzeiht auch nicht immer.

Wir wollen beides tun – beten und reden

Deshalb ermutige ich uns dazu, verstärkt die Stimme in Richtung unseres Herrn zu erheben. Lasst uns das, was uns bewegt, mit ihm teilen, durchbeten und seine Weisung für unser Leben erbitten. Lasst uns die für uns wichtigen Themen aber auch öffentlich machen und dabei taktvoll, besonnen und liebevoll sein. Wenn wir hauptsächlich dann laut werden, wenn wir gegen etwas sind, prägen wir ein entsprechendes Bild von uns in der Öffentlichkeit. Wenn uns überwiegend Missstände zum gemeinsamen Handeln vereinen, dann bringen uns Menschen genau damit in Verbindung. Dabei haben wir eine gute Nachricht für die Menschen. Wir wollen Menschen zu einem Leben mit dem Herrn einladen und wissen, dass dieser Auftrag höchste Priorität hat.

Der Herr achtet auf alles, was auf der Erde geschieht

Deshalb bitte ich euch, in der aktuellen Situation und darüber hinaus in ein ernstes und anhaltendes Gebet zu gehen. Gerne zitiere ich an dieser Stelle aus Psalm 33,13-15:

"Der Herr schaut vom Himmel herab, er sieht alle Menschen. Von seinem Thron aus blickt er herab, er schaut aus nach allen, die auf der Erde wohnen. Er hat sie ja alle erschaffen, eines jeden Herz; er achtet auf alles, was sie tun."

Mit dieser Gewissheit und Überzeugung, dass der Herr ein großes Interesse für das Geschehen auf der Erde hat, wenden wir uns an ihn und bitten um seine Antwort, seine Offenbarung und Führung des Heiligen Geistes, damit wir wissen wie und wofür wir beten sollen.

Ich bete auch gerne, dass Gott weitere Persönlichkeiten aus unseren Kreisen aufstehen lässt, die wie Daniel im Alten Testament auch politische Verantwortung übernehmen und auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens geistliche Impulse weitergeben und beraten.

Das Erste und Wichtigste ist das Gebet

So sage ich mit dem Apostel Paulus gemeinsam:

"Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten, insbesondere für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, damit wir ungestört und in Frieden ein Leben führen können, durch das Gott in jeder Hinsicht geehrt wird und das in allen Belangen glaubwürdig ist."
(2. Timotheus 1, 1-2)

Wir beten und wissen, dass der Herr das letzte Wort hat. So suchen wir gemeinsam, Seite an Seite, das Angesicht des Herrn und bitten ihn, dass sein Wille geschieht – nicht der Wille der Menschen. Da, wo es möglich ist, bitte ich euch, als ganze Gemeinde zu beten. Verbindet euch gerne auch in der Region und euren Netzwerken miteinander und teilt dieses Anliegen.

Danke für eure Gebete. Ich bin gewiss, dass die Zeit wiederkommt, wo wir uns versammeln können. Besonders im Hinblick auf die Vorweihnachtszeit wäre es großartig, wenn wir die Möglichkeit hätten, mit den uns lieben Menschen zusammen zu sein und die so wertvolle Gemeinschaft zu teilen.

Seid herzlich gegrüßt und bleibt bitte gesund.

Euer Bruder und Präses
Johannes Justus

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